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Äther

Äther, chemische Verbindungen, die aus zwei Molekülen eines Alkohols unter Austritt von Wasser entstehen. Das Vorbild dieser Körper ist der Äthyläther, der aus Äthylalkohol entsteht:

C2H5J (Jodäther) + C2H5ONa (Natriumäthylat) = C2H5.O.C2H5 (Äthyläther) + NaJ (Jodnatrium).

Äthyläther ist ein einfacher Äther, weil er zwei gleiche Alkylgruppen enthält; lässt man aber ein Alkoholjodür auf die Natriumverbindung eines anderen Alkohols einwirken, so entsteht ein gemischter Äther, aus Jodäthyl und Natriumamylat z. B. der Amyläthyläther C2H5.O.C5H11. Äther entstehen auch bei Einwirkung von Schwefelsäure auf Alkohole, indem zuerst Alkylschwefelsäuren auftreten, die mit Alkoholen Äther liefern. Äther sind flüchtige Flüssigkeiten oder bei hohem Molekulargewicht starre Körper, leichter als Wasser, darin nahezu unlöslich und sehr beständig. Sie werden durch Kalilauge nicht angegriffen. Ihre Siedepunkte liegen stets viel niedriger als die der Alkohole mit gleichem Kohlenstoffgehalt. Ganz verschieden sind die zusammengesetzten Äther oder Ester. Diese entstehen bei Einwirkung von Säuren auf Alkohole, leichter, wenn man Alkohol mit dem Salz der betreffenden Säure und einer stärkern Mineralsäure destilliert:

2C2H3KO2 (essigsuares Kali) + 2C2H6O (Alkohol) + H2SO4 (Schwefelsäure) = 2C2H3C2H5O2 (Essigsäureäthyläther) + K2SO4 (schwefelsaures Kali) + 2H2 (Wasser).

Ester sind meist flüchtige, oft angenehm riechende Flüssigkeiten, leichter als Wasser und darin wenig oder nicht löslich. Sie werden durch Kalilauge zersetzt, verseift, indem sich Alkohol und das Kalisalz der betreffenden Säure bilden:

C2H3C2H5O2 (Essigsäureäthyläther) + KHO (Kalihydrat) = C2H6O (Alkohol) + C2H3KO2 (essigsaures Kali).

Unter erhöhtem Druck werden sie auch durch Wasser zersetzt. Manche Ester kommen in der Natur vor (Salizylsäuremethyläther im Gaultheriaöl), und einige bedingen das Aroma vieler Früchte (s. Fruchtäther). Auch die Fette sind zusammengesetzte Äther.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909