Senecio L. (Kreuzkraut)

Senecio L. (Kreuzkraut), Gattung der Familie der Kompositen (Korblütler), Kräuter, Sträucher oder Bäume mit abwechselnden, seltener wurzelständigen, sehr verschieden gestalteten Blättern, in Form und Größe ungemein vielgestaltigen Blütenkörbchen, meist gelben Blüten, zylindrischer, 5 bis 10rippiger Frucht und haarigem Pappus. Gegen 1200 Arten von größter Mannigfaltigkeit der Tracht und über die ganze Erde verbreitet; die Arten sind meist auf kleinere geographische Gebiete beschränkt.

Von Senecio Jacobaea L. (Jakobskraut, Jakobs-Greiskraut, Jakobs-Kreuzkraut), mit fiederteiligen Blättern und goldgelben, strahligen Blütenkörbchen, an Rainen etc. sehr verbreitet, wurde sonst das unangenehm scharf und bitter schmeckende Kraut arzneilich benutzt.

Senecio vulgaris L. (Gold- oder Grindkraut, Waldgreis), allenthalben verbreitet, wächst als Unkraut in Gärten und auf Feldern, dessen Blüten ein Lieblingsfutter der Kanarien- und anderer Singvögel sind.

Andere Arten sind ebenso gemein in Wäldern und überziehen oft ganze Blößen, besonders Senecio vernalis K. (Frühlingskreuzkraut, Wucherblume, s. Tafel Unkräuter, Fig. 9), mit wollig behaartem Stengel, zottig-krausen Blättern und großen Blütenköpfen, aus Asien nach dem Westen eingewandert, vermehrt sich massenhaft durch amen und vernichtet oft die Ernten ganzer Felder. Zu ihrer Vertilgung wurden wiederholt polizeiliche Verordnungen erlassen. Baumartige Formen wachsen auf Madagaskar, in Kamerun, auf dem Kilimandscharo und St. Helena.

Senecio elegans L., mit weißen oder roten Blüten, aus Afrika, wird in mehreren Varietäten als Gartenpflanze kultiviert. Senecio Giesebrechtii hort. ist ein sehr dekorativer, 2 m hoher Strauch aus Mexiko für das Kalthaus.

Senecio cruentus DC. (Cineraria hybrida Willd., Aschenkraut, Aschenpflanze), mit purpurnen Strahl- und gleichgefärbten oder gelben Strahlblüten, von den Kanaren, wird in zahlreichen Varietäten mit großen, sehr verschiedenfarbigen Blüten als Zimmerpflanze kultiviert.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909