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Fasten

Fasten, der vollständige, weitgehende, oder teilweise Verzicht auf Nahrung, Getränke, und Genussmittel, aus religiösen, spirituellen, und/oder gesundheitlichen Gründen; unterscheidet sich vom Hungern dadurch, dass die Nahrungsaufnahme über einen Zeitraum von Stunden, Tagen, oder Wochen freiwillig eingeschränkt wird, und der/die Fastende am Ende der Fastenzeit wieder zur gewohnten Diät zurückkehrt oder eine veränderte Lebensweise annimmt.

Fasten wirkt! Experten warnen daher vor Selbstversuchen ohne ärztliche Begleitung, insbesondere wenn chronische Krankheiten vorliegen, Medikamente eingenommen werden, während der Schwangerschaft, in der Kindheit und Pubertät, oder im Alter. Falsch angewendet, kann Fasten mehr schaden als nützen. In dieser Hinsicht ist es vernünftig, wenn beim religiös motivierten Fasten weniger strenge Regeln für Kinder und Jugendliche, Schwangere, Alte, und Kranke angewendet werden.

Heilfasten, um 1920 von dem deutschen Arzt Otto Buchinger begründet, ist keine ganz neue Erkenntnis. Schon der griechische Arzt Hippokrates hat die heilsame Wirkung des Fastens gepriesen, gut 2300 Jahre vor Buchinger.

Sei mäßig in allem,
atme reine Luft,
treibe täglich Hautpflege und Körperübung,
halte den Kopf kalt,
die Füße warm,
und heile ein kleines Weh eher durch Fasten als durch Arznei.
– Hippokrates von Kos

Die Wirkung des Heilfastens war im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert höchst umstritten. 1910 bescheinigte ein Autor des British Medical Journal dem US-amerikanischen Arzt Edward H. Dewey, seine Vorstellung des Heilfastens sei ein „törichter Wahn“. Viele der positiven Wirkungen des Heilfastens galten als wissenschaftlich kaum oder nicht ausreichend belegt. Wehe dem, der gefährliche Reizworte wie „Entschlackung“, „Entgiftung“, oder „Detox“ verwendete, statt fröhlich „Makroautophagozytose“ zu trällern.

... it’s a cleanse, it’s a detox. (00:34:37 h)
– Dr. Jason Fung

Seit 2016 wirken die Fronten weniger verhärtet; Heilfasten und intermittierendes Fasten (Intervallfasten) liegen im Trend, Menschen*innen dürfen sich neuerdings mäßigen, ja, sogar Verzicht üben, ohne als Vernichter von Arbeitsplätzen an den Pranger gestellt zu werden. Hippokrates wirds freuen.

Bibliographie