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Amygdalin

Amygdalin (v. griech. amygdalis, »Mandelkern«), ein cyanogenes Glycosid, C20H27NO11 + 3H2O, findet sich in bitteren Mandeln (bis 3 Prozent), in den Kernen der Äpfel, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche und Sumpfkirschen, in Rinde, Blättern und Blüten der letzteren, in den Blättern des Kirschlorbeers, wahrscheinlich auch in Knospen und jungen Trieben von Sorbus-Arten und Weißdorn und in den Blättern strauchartiger Spiraea-Arten. Es bildet farb- und geruchlose, schwach bitter schmeckende Kristalle, ist löslich in Wasser und Alkohol, nicht in Äther, reagiert neutral, schmilzt bei 120° und ist nicht flüchtig.

Bittere Mandeln verdanken ihre Bitterkeit dem Amygdalin; sie sind nach dem Pulvern geruchlos, rührt man das Pulver aber mit Wasser an, so wird das Amygdalin durch einen eiweißartigen Bestandteil der Mandeln, das Emulsin, in Benzaldehyd, Blausäure und Zucker zersetzt und infolgedessen tritt der Geruch nach Bittermandelöl auf. Emulsin findet sich auch in süßen Mandeln, und wenn man zu süßer Mandelmilch Amygdalin setzt, so tritt ebenfalls Bittermandelölgeruch auf. Amygdalin ist nicht giftig, wird es aber auf Zusatz von Emulsin.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909